04. 10. 2017 Blog

Die Touristen bleiben aus? Das muss nicht sein!

Laut einer Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen wollen sich viele Deutsche dieses Jahr mehr Urlaub gönnen.

Die Wirtschaftslage ist stabil, die Arbeitslosenquote und Zinsen niedrig, die Haushaltskassen gefüllt – einer ausgiebigen Reise stünde im Grunde also nichts im Wege. Wären da nicht die Nachrichten, die einen aus dem Ausland erreichen.

Eine Reise in traditionelle Urlaubsländer wie die USA, Türkei oder Ägypten haben viele auf ihrer Wunschliste stehen. Doch leider gibt es immer wieder aktuelle Anlässe, welche die Urlaubsplanung vor eine harte Probe stellen. Völliges Chaos an Flughäfen entstand als Amerikas neuer Präsident Donald Trump Ende Januar ein Einreiseverbot gegen Bürger aus sieben muslimisch geprägten Ländern verhangen hat. In der Türkei kommt es seit Mitte 2015 wiederholt zu terroristischen Anschlägen. In Ägypten kommt es seit 2011 immer wieder zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen. Da hier landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und Gefahr von Entführungen besteht, hat das Auswärtige Amt eine Teilreisewarnung herausgegeben.

 

Reise- bzw. Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt sind spezifische Empfehlungen, die den Reisenden Verhaltensregeln für einen eventuell sichereren Aufenthalt nahelegen. Anders als bei einer Reise- oder einer Teilreisewarnung, die besagt, dass in dem betroffenen Land bzw. in einer Region eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben besteht.

 

Reiseziele, für die es offizielle Sicherheitshinweise gibt, leiden unter einem starken Rückgang des Tourismus. Häufig ist dieser allerdings die wichtigste Einnahmequelle für das Land, was die Situation besonders heikel macht. Urlauber haben Angst, in Länder zu reisen, die gebietsweise potenziell als unsicher gelten. Übertriebene und gar falsche Berichterstattungen seitens der Medien und eine teilweise mangelhafte Kommunikation zwischen den Reiseveranstaltern und ihren Kunden führen zu einer einseitigen Aufklärung der Reisenden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, damit in diesen Reisegebieten der Tourismus als Wirtschaftskraft nicht weiter sinkt.

 

Von einem rückläufigen Tourismus in Krisengebieten sind nicht nur die Länder, sondern auch Reiseveranstalter, Tourismusagenten, Fluggesellschaften und der Tourist selbst betroffen. Mit der richtigen Kommunikationsstrategie in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Tourismusverbänden, Fluglinien oder Incoming-Agenturen kann Abhilfe geschaffen werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung sorgen folgende Punkte:

 

1. Stets aktuelle Informationen zur Entwicklung der Lage
Die Gesellschaft sollte stets auf dem Laufenden gehalten werden. Nur so bekommt sie auch mit, wenn sich die Lage in einer Krisenregion beruhigt hat. Bei fehlenden Informationen wächst sonst die Unsicherheit noch stärker.

 

2. Transparente Kommunikation
Genauso wichtig ist es, der Gesellschaft nichts zu verheimlichen. Nur so kann ein erneutes Vertrauen in das Reiseland aufgebaut werden, was zu einer guten Kundenbeziehung führt und letztendlich auch zu mehr Touristen im Land. Bei falschen Informationen steigt die Gefahr, dass Urlauber die Region auf ihre schwarze Liste setzen.

 

3. Schulungen für Mitarbeiter von Reisebüros und Tourismus-Agenten für eine optimale Beratung zum Thema Sicherheit für Reisende
Die richtige Beratung ist Grundvoraussetzung für die Kundenzufriedenheit. Nur so kann den Urlaubern die Angst vor einer Reise in krisenbehaftete Länder genommen werden. Bei einer schlechten Beratung könnten Reisende dazu neigen, sich für Länder zu entscheiden, die ihnen sicherer erscheinen.

 

4. Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit
Wenn Vorurteile über bestimmte Destinationen bestehen, sollten diese unbedingt aus der Welt geschafft werden. Nur so kann wieder ein gutes Image in der Öffentlichkeit entstehen. Andernfalls werden Reisende immer die Krise mit der Region verbinden und sich gegen sie als Urlaubsziel entscheiden, obwohl sich die Lage schon längst verbessert haben kann.

 

Wenn diese vier Punkte in der Kommunikation nach innen und außen konsequent und mit Nachdruck eingehalten werden, kann der Tourismus auch in krisenbehafteten Ländern wieder zur besseren Wirtschaftslage beitragen.