Diesen Monat wird Apple seine neueste technische Errungenschaft auf den Markt bringen – die Apple Watch.
Seit dem Boom der sogenannten “Wearables”, wie etwa voll-vernetzten Herzfrequenzmessern und Googles neuestem Produkt Google Glass, kämpfen die Branchenriesen um die Gunst des Konsumenten für den neuesten Spross der Technologiefamilie – der Smartwatch. Apples Modell kann ab dem 10. April vorbestellt werden und wird in Deutschland am 24. April erscheinen. Die Frage, die sich jedem nun stellt lautet: „Wie wird das neue Accessoire beworben?“
Die extrem treuen Apple-Fans werden traditionell Schlange stehen und horrende Wartezeiten in Kauf nehmen, um das Produkt am Erstverkaufstag ihr Eigen nennen zu können. Obwohl virale Buschfeuer wie der „#bendgate“-Skandal des iPhone 6 in aller Munde waren und nicht klar ist, wie sehr diese am Image des Konzerns gekratzt haben, werden die Fans von Apple die ersten Verkaufserfolge sicherstellen. Doch Apple will mehr. Der Mainstream-Markt ist das langfristige Ziel – der Gewinn des technikaffinen Kunden die Kernstrategie. Dabei kann sich der Technikriese nach wie vor auf seine großen Stärken verlassen. Apple hat die Smartwatch zwar nicht erfunden – genauso wenig wie das Tablet oder Smartphone. Jedoch ist Apple wie kaum ein anderes Unternehmen sehr erfolgreich bei der technischen Perfektionierung der Produkte und deren Verankerung im Mainstream.
Auch die erfolgreiche Vermarktung als Lifestyle-Produkt und die emotionale Verknüpfung mit der Marke beherrscht Apple vorbildlich. Die Produkte passen einfach in das tägliche Leben und rufen beim Konsumenten ein Gefühl der Vertrautheit hervor. Die Eckpfeiler für das Marketing sind die einfache Anwendung in Kombination mit dem iPhone, die Gesundheits- und Fitnessanwendungen und die Eigenschaft als Zeitmesser, wohingegen die beiden erstgenannten die relevanten Eigenschaften sein werden, mit denen Apple auf dem Markt zu punkten versucht. Die App-Entwicklung wird ein weiterer entscheidender Faktor sein und muss in die gesamte Marketing-Strategie der Apple Watch eingebunden werden.
Nichtsdestotrotz häufen sich kritische Meinungen über den Sinn und Nutzen einer Smartwatch. Erste Test heben zwar die Qualität des Geräts hervor, stellen aber gleichzeitig die Frage in den Raum: Braucht man die Apple Watch? Über die letzten Jahre haben uns Smartphones den Blick auf die Armbanduhr als Zeitmesser abgewöhnt – weitaus öfter fiel der Blick auf das Display der Allzweckwaffe in der Hosentasche. Und nun soll ausgerechnet eine Armbanduhr, die in ihren Funktionen einem Smartphone ähnlich ist, den Umschwung bringen und den Blick zurück auf das Handgelenk lenken?
Nebenbei wird auch eine goldene Apple Watch ohne Zusatzfunktionen gegenüber der „Standard-Version“ im Wert von 17.000 US-Dollar angeboten, die klar eine gänzlich andere Zielgruppe ansprechen soll. Alleine der Wirbel um den hohen Preis der Luxus-Ausführung war und ist ein Aufmerksamkeitsgarant für Apple. Hier wird sich zeigen müssen, ob die Apple Watch das Potenzial zum Statussymbol hat oder eine teure Spielerei bleiben wird.
Erkennen Sie den Reiz und Nutzen der Apple Watch?