15. 03. 2018 Blog

Vero – Am Ende siegt doch immer die Wahrheit, oder?

Viele haben es versucht, viele sind gescheitert. Während die großen Sozialen Netzwerke wie Instagram, Twitter & Co. stetig wachsen oder im Falle von Facebook ergrauen, versuchen sich immer wieder kleinere Apps an einem Stück, des milliardenschweren Kuchens.

Der neueste Herausforderer hört auf den Namen „Vero“ und verspricht mit seinem Motto „True Social“ werbefreies, transparentes „Connecten“. Das Zielpublikum tobt – Zeit für uns, die App mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

Was ist Vero?
„Vero“(italienisch für „Wahrheit“) ist wie Instagram eine visuell orientierte App, auf der neben Bildern, Videos, Links und Standorten, auch Bücher, Musik und Filme geteilt werden können. Hierzu führt Vero das „Collections“-System ein, das unsere geliketen und geteilten Inhalte in einer Art Ordnerstruktur ablegt, um den Zugriff im Nachhinein zu erleichtern. Auch Postings werden auf Vero nicht einfach mit einer abstrakten, riesigen Freundesliste, sondern mit vom Nutzer angelegten Listen geteilt. In diese können wir unsere „Freunde“, „Enge Freunde“ und „Bekannte“ einsortieren.

 

Vero hat aufgrund der Serverüberlastung noch mit einigen technischen Problemen zu kämpfen und erhält bei GooglePlay beinahe genauso viele 5-Sterne- wie 1-Stern-Bewertungen von der gespaltenen Userschaft.

 

Was macht Vero anders als Instagram &Co.?
Neben der neuen „Collections“-Ordnerstruktur versucht „Vero“ vor allem durch den Verzicht auf Werbung, Algorithmen und Data Mining beim Nutzer Anklang zu finden. Vorbei sind die Zeiten, in denen Nutzer und Unternehmen dafür zahlen müssen, dass Follower ihre Postings auch zu sehen bekommen – zumindest, wenn es nach Vero geht.

 

Diese Aussichten gefallen vor allem den Influencern, die durch Facebook- und Instagram-Algorithmen nur noch kleine Teile ihrer Community zu erreichen scheinen. So ist es nicht verwunderlich, dass Influencer versuchen uns die neue App als größte Offenbarung seit der Erfindung des Knäckebrots zu verkaufen. Vero zeigt uns theoretisch jeden Post – wenn wir lange genug scrollen.
Dass auch Vero sich nicht von Luft und Liebe finanzieren lässt , sollte jedem klar sein. Die Lösung sind Transaktionsgebühren, die Unternehmen für jeden Verkauf über die App an Vero zahlen. Soll heißen: Vero ist durch das Teilen von Büchern, Musik und Filmen nicht nur Soziales Netzwerk, sondern auch Verkaufsplattform. Eine weitere Einnahmequelle werden wohl die jährlichen Nutzungsgebühren, die laut Vero zwar nicht auf die erste Million, jedoch auf jeden weiteren Nutzer zukommen werden.

 

Was bleibt unterm Strich?

Wie sich Vero auf längere Sicht im Kampf gegen Facebook, Instagram & Co. schlägt, bleibt abzuwarten. Durch den fehlenden Algorithmus und die Datensammelei merzt Vero erstmal große Kritikpunkte von Facebook und Instagram aus. Ob die App so werbefrei wie beworben bleibt, wird sich ebenfalls zeigen. Wir gehen jedoch davon aus, dass auf der App vor allem die Werbung durch Influencer eine große Rolle spielen wird. Trotzdem gefällt uns der Gedanke eines transparenten, algorithmusfreien Netzwerks, das sich wieder auf das Soziale besinnt.