28. 02. 2019 Blog

Likes oder Lügen? Chancen und Risiken im Social Media-Marketing

Limitierter Kostenaufwand, grenzenlose Reichweite, Kundenliebling auf Social Media werden – Im Marketing kommt heute keiner mehr an den sozialen Netzwerken vorbei.

Wir fokussieren uns darauf schon länger und möchten die wichtigsten Entwicklungen auch für Sie komplett durchleuchten. Auf unserer Facebookseite stellen wir Ihnen derzeit regelmäßig wertvolle Tipps zur Verfügung. Zudem werden wir uns dem Thema auch in vielen Blog-Beiträgen widmen. In dieser Ausgabe von SPEKTRUM befassen wir uns mit den Gefahren, die von Fake-Likes ausgehen.

 

Eine Fake-Follower-Epidemie

Die sozialen Medien werden immer stärker von Fake-Accounts infiltriert. Diese sind zumeist auf Click-Farms zurückzuführen, welche fiktive Fans für Social Media-Seiten zum Kauf anbieten. Vor allem in Bangladesch und Indonesien sind massenhaft Menschen bereit, für sehr wenig Geld Profile zu liken. Viele Nutzer nehmen diese spottgünstigen Dienste in Anspruch. Für wenige Euro erhalten Sie 1.000 Follower auf Facebook, Instagram und Co. – und wir alle zahlen letztlich einen hohen Preis dafür!

 

Click-Farms sind darauf bedacht, dass ihr widerrechtliches Geschäft nicht auffliegt. Deshalb instruieren sie Fake-Follower dazu, ein möglichst „normales“ Benutzerverhalten zu imitieren.  Letztere arbeiten also nicht nur ihre „Gefällt-mir“-Auftragsliste ab. Sie versuchen gezielt, sich mit Nutzern „anzufreunden“, sie klicken und liken willkürlich Beiträge. Gleichzeitig erstellen sie ausgefeilte Profile und geben als Wohnort oft Städte in Deutschland an.

 

Legale Ads, trügerische Likes

Viele Unternehmen investieren in Social Media-Ads. Sie erhoffen sich damit User zu erreichen, die auch tatsächlich Interesse an ihren Marketing-Botschaften haben. Die sozialen Medien sind als Datenkraken bekannt, die alles über ihre Nutzer wissen. Viele betrachten sie deshalb als Garanten für zielgenaues Marketing. Fakt ist: Facebook und Co. werten alle Informationen aus, die ein User anhand von Profilauskünften und Aktivitäten (Posts, Likes, Shares etc.) hinterlässt. Doch den Wahrheitsgehalt von Angaben und die Motivation hinter Aktionen können sie nicht erfassen.

Tatsächlich pushen die sozialen Medien Ads gerne auf Seiten, deren User besonders klickwütig sind. So kann es passieren, dass eine Firma potenzielle Kunden aus dem Raum Berlin ansprechen will, stattdessen aber unzählige Fake-Profile mit falscher Wohnortangabe erreicht. Viele Unternehmen freuen sich über die beträchtliche, wenngleich heuchlerische Anerkennung. Sie werten die Likes als Indikator ihrer Popularität. Letztlich aber wirken sich falsche „Freunde“ negativ auf den Social Media-Auftritt einer Firma aus. Außerdem können sie dem Image von Marken nachhaltig schaden.

 

Selbstredend haben Fake-Fans an den von ihnen gelikten Firmen kein Interesse. Die meisten sprechen nicht einmal Deutsch. Sie werden die Inhalte der Plattformen also gar nicht verstehen. Das Resultat: Fake-Follower interagieren nicht, sie hinterlassen keine Kommentare und teilen keine Beiträge. Diese geringe Nutzerbindung bestrafen die sozialen Medien mit einer schlechten Reichweite. Accounts mit niedrigem Engagement erzielen eine geringere Konversionsrate und somit schlechte Rankings im News-Feeds. Zudem dürften auch Seitenbesucher mit echtem Interesse stutzig werden, wenn allzu viele Likes einer Fan-Community auf dubiose Profile zurückzuführen sind. Das wirft kein gutes Licht auf die betroffene Firma!

 

Echte Fans = Transparenz

Doch damit nicht genug: Ein erfolgreicher Social Media-Kanal wird nicht über Nacht geboren. Die Administratoren müssen beständig an ihrer Strategie feilen, bei der Beitragsplanung mit verschiedenen Wochentagen sowie Uhrzeiten spielen und anschließend die Ergebnisse analysieren. Sind diese nicht zufriedenstellend, sollten sie reagieren und ihre Strategie anpassen. Wahllos verteilte Likes jedoch verwässern das Analyse-Ergebnis. Auch lassen sich die besten Posting-Zeiten nicht mehr richtig ermitteln, da Fake-Followers aus überwiegend fremden Zeitzonen stammen.

Wer in den sozialen Medien Ads schalten will, muss sein Targeting gut durchdenken. Werden typische – und oft fatale – Anfängerfehler vermieden, kann die Gefahr von Fake-Likes reduziert werden. Doch es besteht immer ein Restrisiko, dass sich falsche Freunde in die Zielgruppe einmogeln. Viele User wenden sich daher lieber anderen Werbeplattformen zu. Und wer profitiert am meisten? Der Online-Händler Amazon, der mit seinem florierenden Prime-Angebot immer mehr Kunden erreicht und somit massenweise Daten erheben kann. Ja, im Vergleich zu Facebook hat der Retailer sogar einen entscheidenden Vorteil: Er verfügt über kundenspezifische Kauf- und Kaufprozess-Informationen aus erster Hand.

 

Amazon wird zum Werbegiganten

Amazon – dieser Trend zeichnet sich für 2019 deutlich ab – wird sich zu einer der wichtigsten Online-Werbeplattformen entwickeln. In Deutschland beschäftigt der Online Retailer rund 50 Mitarbeiter in der Werbevermarktung. Dieses Team soll allein im Jahr 2018 500 Millionen Euro Umsatz gemacht haben, ergo ein Zehntel des gesamten deutschen Online-Werbemarktes für sich verbuchen können. Definitiv sollten Firmen diese Werbeplattform heutzutage nicht aus den Augen verlieren – zumal es möglich ist, über geschaltene Amazon-Ads auf Social Media-Plattformen zu  verlinken und ihrem Online-Marketing somit Auftrieb zu verleihen.

 

Folgen Sie ITMS auf Facebook und besuchen Sie regelmäßig unsere Website, um mehr über die Entwicklungen im Social Media-Marketing zu erfahren. Über unser Social Media-Angebot für Unternehmen können Sie sich hier informieren.