21. 03. 2019 Blog

Wieviel Kunst steckt in Design?

Wo stößt kreative Freiheit an ihre Grenzen? Künstler und Designer erstellen visuelle Kompositionen – ihre Gründe dafür sind aber andere.

Stellen Sie sich vor Sie bekommen eine Aufgabe. Für deren Umsetzung erhalten Sie eine große weiße Leinwand. Die Aufgabe ist Ihnen klar und Sie wählen dafür Ihr bevorzugtes Werkzeug. Die Lösung vor Augen fangen Sie an zu zeichnen. Die Entstehung ist fließend, nichts unterbricht Sie und den Entstehungsprozess. Sie beginnen oben links und beenden das Werk schließlich unten rechts. Haben Sie dies schon einmal erlebt? Wahrscheinlich kaum, denn nicht alles ist eine Frage von Linien und wie Formen und Farben angeordnet und verwendet werden. Der kreative Prozess, die Art und Weise wie ein Künstler oder ein Grafikdesigner arbeitet, ist wahrlich kein linearer Prozess. Wenn man ihnen bei der Arbeit zusieht, fragt man sich an einem Punkt bestimmt, was macht er oder sie da gerade? Ist das der Sache wirklich dienlich? Der Entstehungsprozess, das kreative Element, das auch in der Kunst so existenziell ist.

 

Agenturen brüsten sich gerne mit ihrer kreativen Kompetenz, ihren Designs. Sie sind das, was für Außenstehende sichtbar ist. Eine Anzeige in einem Magazin, ein Katalog oder auch ein neues Logo für ein Unternehmen. Diese können gefallen oder auch nicht. Gut lässt sich auch darüber mit anderen diskutieren… wie bei der Kunst, nicht wahr? Was ist jedoch der Unterschied zwischen Kunst und Design? Oder lassen sich diese gar vereinen und macht das den Designer gleichzeitig auch zum Künstler? Schwierige Fragen, wie ist Ihre Meinung?

 

Einen Künstler zeichnet das Schöpferische aus

Im Wesentlichen bezeichnet das Wort Kunst die Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit, die nicht eindeutig durch eine Funktion definiert sind. Sie ist ein durch Menschenhand geschaffenes Kulturprodukt, das aus einem kreativen Prozess hervorging.

Die Kunstfreiheit ist in Deutschland sogar per Grundgesetz geschützt. Aber nicht nur das fertige Objekt, auch der kreative Prozess selbst, kann schon seit der Moderne als Kunst gelten. Den Künstler zeichnet das Schöpferische aus – sein Verstand ist die einzige sich bietende Restriktion – er kehrt sein Inneres nach außen und drückt seine Ideen und Gedanken aus. Der Künstler wählt für die Fläche Farben und Muster frei aus. Mal ein Pinselstrich hier, mal ein Farbkleks dort. Durch Übung, Wahrnehmung, Vorstellungskraft und Intuition entsteht ein Kunstwerk. Die Botschaft, die das Kunstwerk vermittelt, egal ob es sich nun um ein Bild, eine Statue oder ein Film handelt, kann dabei auf jeden objektiven Betrachter unterschiedlich wirken. Der Künstler beschreibt seine Absichten und zeigt auf, welche Gedanken er hegte. Die Bedeutung liegt in dem, was der Künstler vermitteln möchte. Gefällt dies einer Vielzahl von Menschen, steigt auch ihr monetärer Wert – der inhaltliche Wert ist jedoch unabhängig von öffentlicher Anerkennung.

 

Bei Design geht es um die Erfüllung eines Ziels

Was ist aber nun Design? Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und steht für (be)zeichnen. Im Gegensatz zur Kunst geht Design über die äußerliche Gestaltung eines Objekts hinaus. Die Designer müssen sich mit der Funktion eines Objekts und dessen Interaktion mit dem Verwender auseinandersetzen. Grundsätzlich zählen Funktion, Bedienbarkeit und Lebensdauer zu den zusätzlichen Kriterien eines Designprozesses verglichen mit dem Kreativprozess der Kunst.

 

Diese drei genannten Attribute können sehr facettenreich sein. Ein Art Director – als leitender Teil eines Kreativteams – muss unter Berücksichtigung der gegebenen Anforderungen sich zudem mit der künstlerischen Umsetzung einer Produktion auseinandersetzen. Es geht dabei um mehr als Kunst, es geht um die Erfüllung eines Ziels.

 

Wie ist das nun in der Werbekommunikation?

Anders als in der Kunst bleibt der Verstand hier nicht die einzige Restriktion! Denn wo der Künstler das Objekt seines Schaffens, seine Fläche, frei wählen kann, ist die des Designers limitiert. Es geht darum, eine Botschaft zu übermitteln. Das kann ein neues Produkt oder auch eine neue Dienstleistung sein. Die Botschaft können aber auch bestimmte Werte sein, für die ein Unternehmen eintreten will, oder auch die Ankündigung einer anstehenden Veranstaltung.

 

Ganz egal, um was es sich handelt. Die Betrachter müssen die Botschaft schnell und unmittelbar verstehen und verinnerlichen. Warum schnell? In der heutigen, schnelllebigen Zeit begrenzt sich die Aufmerksamkeit des Betrachters lediglich auf ein paar wenige Augenblicke, was zwei Attribute – die Bedienbarkeit und Lebensdauer – auf die Agenda ruft.

 

Um sicherzugehen, dass die Vorgaben, Funktionalität und kreative Realisierung vereint werden, kommt der Agentur eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Schließlich kommt es wie bei jeder unternehmerischen Leistung neben der Qualität des Produktes und des Kundenservices vor allem auf die Außenwirkung an. Interessenten und potenziellen Kunden das richtige Bild zu vermitteln, ist gerade in Zeiten des Internets ein wichtiges Erfolgsgeheimnis. Ist jedoch die im Kreativprozess entstandene Umsetzung nicht ausreichend aufmerksamkeitsstark, nicht unmittelbar verständlich und dazu nicht ansprechend genug, um diese im Gedächtnis des Betrachters zu festigen, verpufft die Wirkung und es bleibt etwas, was weder Design noch Kunst ist.

Um sicherzugehen, dass die Vorgaben, Funktionalität und kreative Realisierung vereint werden, kommt der Agentur eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Schließlich kommt es wie bei jeder unternehmerischen Leistung neben der Qualität des Produktes und des Kundenservices vor allem auf die Außenwirkung an. Interessenten und potenziellen Kunden das richtige Bild zu vermitteln, ist gerade in Zeiten des Internets ein wichtiges Erfolgsgeheimnis. Ist jedoch die im Kreativprozess entstandene Umsetzung nicht ausreichend aufmerksamkeitsstark, nicht unmittelbar verständlich und dazu nicht ansprechend genug, um diese im Gedächtnis des Betrachters zu festigen, verpufft die Wirkung und es bleibt etwas, was weder Design noch Kunst ist.