Instagram bietet für Creator mehrere Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Nun steht eine neue schon bereit: Mit Instagram Subscriptions will das Soziale Medium ein Abo-Modell einführen. Follower sollen ihre Lieblings-Influencer mit einem kontinuierlichen Betrag unterstützen und dafür exklusiven Content erhalten können.
Mit der neuen Funktion gibt es für Instagram-Nutzer dann zwei Möglichkeiten: das „Folgen“ wie es bisher üblich ist und das „Subscriben“, also kostenpflichtige Abonnieren. Wer nicht nur „Follower“, sondern auch „Subscriber“ ist, erhält Zugang zu zusätzlichen Inhalten des entsprechenden Creators. Für diese bedeutet das neue Feature weniger Abhängigkeit von Brand Deals oder Anzeigenschaltung. Stattdessen können Sie rein mithilfe ihrer Community ein recht zuverlässiges Einkommen generieren.
Zum neuen Abonnentenmodell von Instagram könnten beispielsweise exklusive Stories gehören. Denkbar wäre dies ähnlich wie die Option, Storys ausschließlich der „Enge Freunde“-Gruppe auszuspielen. Damit könnte in Zukunft eine Story exklusiv für zahlende Subscriber gepostet werden. Das Speichern in den Highlights würde diese Einblicke auch für später hinzukommende Fans zugänglich machen.
Die Funktion wird von Instagram seit November 2021 vorbereitet. Seit Ende Januar dieses Jahres steht sie einer kleinen Gruppe US-amerikanischer Creator zur Verfügung. Als nächstes wird Instagram Subscriptions testweise erstmal bei größeren Influencern erscheinen, ehe es für alle ausgerollt wird. Wie gut das Abo-Modell ankommt, wird sich dann zeigen. Schließlich bedeutet es einerseits mehr Aufwand für Creator, die nicht mehr nur die verschiedenen Formate wie Feed, Storys oder Reels bedienen. Sie müssen fortan zusätzlichen Content für die Subscriber erstellen, ohne die nicht-zahlenden Follower zu verlieren. Andererseits könnte die Bezahlfunktion gerade jüngere User abschrecken. Diese könnten sich noch schneller an Konkurrenz-Apps wie TikTok wenden, wo die meisten Creator ohnehin einen zusätzlichen Account haben.
Die direkten Zahlungen für Instagram Subscriptions werden stark von der Zahlungsbereitschaft der Follower abhängen. Influencer müssen im Gegenzug für die zusätzlichen Einnahmen einen greifbaren Nutzen bieten. Bei YouTube hat das Abo-Modell nicht funktioniert, bei OnlyFans schon – es wird also darauf ankommen, wie überzeugend die Inhalte sind. Deshalb wird die Bewerbung von Produkten mutmaßlich zentraler Bestandteil des Instagram-Influencer-Modells bleiben. Kooperationen, die einen Mehrwert für die gesamte Beziehung zwischen Marke, Influencer und Follower schaffen, werden auch durch die Einführung von bezahltem Content weiterhin einen hohen Stellenwert haben.
Einige befürchten, dass Influencer durch das Subscription-Modell zu Konkurrenten von Marken auf Instagram werden könnten. Da es bei den Subscriptions aber hauptsächlich um zusätzlichen Content geht, ist dies unwahrscheinlich. Stattdessen bieten Influencer weiterhin zahlreiche Chancen für Marken. Schließlich haben diese meist ein hochgradig interaktives Publikum, das für die Markenkommunikation genutzt werden kann. Gerade wenn Kooperationsinhalte nicht streng vorgegeben werden, kann zusätzlich die Glaubwürdigkeit gegenüber der Followern sichergestellt werden.
Es bleibt also abzuwarten, wann Instagram die Subscriptions launcht und wie diese aufgenommen werden. Schließlich liegt es an den Influencern, den passenden Content zu kreieren und ihre Follower davon zu überzeugen, ihr Geld für zuvor kostenlosen Inhalte auszugeben.
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